Die Zukunft der Mountainbike-Strecke „Bike Panorama“ bei Ebenau steht weiter in den Sternen. Der Bauhof der Stadt Amt Creuzburg sieht sich zur Verkehrssicherung nicht in der Lage, erforderliche Pflege- und Rückschnittarbeiten im regelmäßigen Intervall durchzuführen. Nachdem das Thema bereits seit Monaten schwelt, hebt Bürgermeister Rainer Lämmerhirt (UWG) es nach einem Vorort-Termin zum wiederholten Mal aufs Tapet einer Stadtratssitzung des Amts Creuzburg, um diesmal mit interessierten Gästen Zukunftschancen zu erörtern.
Stadtrat Jörg Ruppert (SPD) hat sich intensiv Gedanken gemacht, wie es mit dem Mountainbike-Tourismus im Amt Creuzburg weiter gehen könnte. In einer Präsentation stellt er am Donnerstagabend in der „Goldenen Aue“ in Mihla drei Möglichkeiten zur Diskussion. Variante 1 sieht den Weiterbetrieb der genehmigten Strecke ohne Ausbau und Einbindung ins Streckennetz vor. Die Ausarbeitung eines ganzheitlichen MTB-Konzepts mit Ausschilderung und touristischer Vermarktung schlägt Jörg Ruppert in Variante 2 vor. Im Einstieg in den MTB-Tourismus (Variante 3) sieht er jedoch die beste Lösung zur Stärkung des Fremdenverkehrs der Region. Beispielhaft führt er Kassel und Korbach an, die aktuell die aktuell Mountainbike-Trails ausbauen oder neu schaffen. Seine Präsentation listet positive Stellungnahmen des Thüringer Radsportverbands, des UH-Kreises und des ADFC, des Naturparks und der Welterberegion auf.
„Ihr habt hier eine legale Mountainbike-Strecke vor Ort – viele haben das nicht“, betont in der Ratssitzung Alexander Teschner vom Verein „Wartburg Trails“. Seit drei Jahren kämpfen die 80 Mitstreiter des 2011 gegründeten Vereins mit einem ausgearbeiteten Konzept für die Legalisierung von zumindest einem Drittel der aktuell 30 Trails um Eisenach.
„Alle drei, vier Wochen machen wir Arbeitseinsätze an den Strecken“, fährt der Gast fort, der sich vorstellen kann, die legale Mountain-Bike-Strecke bei Ebenau arbeitstechnisch, aber auch streckentechnisch ins Netz der Wartburg-Trails-Freunde einzubinden. „Fahrradtourismus ist ein boomender Wachstumsfaktor“, betont in der Ratssitzung Uwe Müller, zuständig für Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit im Naturpark „Eichsfeld – Hainich – Werratal“. Statistisch gesehen besitze jeder Deutsche ein Fahrrad. Dank E-Bikes erobern inzwischen auch weniger ambitionierte Radler bergiges Terrain zur Freizeitgestaltung. Gerade die Nähe zum Thüringer Wald biete Potentiale, weil man auch an Thüringens Höhenzug die Vorteile des Radwanderns erkannt habe. Uwe Müller wie auch Anne-Katrin Ibarra Wong von der Unesco-Welterberegion Wartburg-Hainich sicherten Unterstützung beispielsweise bei der Beantragung von Fördermitteln zu.
Bürgermeister Rainer Lämmerhirt bietet den Radfreunden von „Wartburg Trails“ in nächster Zeit ein Treffen an, um zu einer konkreten Vereinbarung zu kommen. „Bis zum Jahresende müssen wir im Stadtrat eine Entscheidung treffen, wie wir weiter mit der Strecke umgehen“, betont der Rathauschef. Bis dahin will man haushaltstechnisch ausloten, was investiert werden könnte.
„Es ist eine tolle Sache, die müssen wir aber auch vermarkten“, schließt Stadtratsvorsitzender Andreas Böhme (UWG) das Thema.