Liebe Radsport Freunde.
Achtung! Die Trails im Johannistal sind derzeit nicht fahrbar.
Der Forst hat Waldarbeitern den Auftrag gegeben die Sprünge zurückzubauen.
Leider haben diese ihren Auftrag viel zu ernst genommen und nicht nur die Sprünge sondern auch die Trails unbrauchbar gemacht.
Aufgrund der aktuellen Situation haben wir mit dem Forst verhandelt, dass die Trails ,welche das Legalisierung Konzept betrifft, bis zum 11.03 wieder frei gemacht werden. Allerdings wird das nicht ausreichen.
Um die Strecken wieder auf ein angemessenes Niveau zu bringen, planen wir einen Arbeitseinsatz für den 13.03.22. Treffpunkt Johannistal 11:00 Uhr. Bis dahin werden wir auch über mehr Informationen hinsichtlich der weiteren Verfahrensweisen verfügen, welche wir mit euch dann gerne besprechen wollen.
Beste Grüße
Radkonzept
Nachfolgend das Statement unseres zuständigen Forstamtes Leiter:
Hallo Radsportler,
wie ich gehört habe, sind die Wogen bezüglich Trails im Johannistal hochgeschlagen.
Nachdem ich von den Maßnahmen erfahren habe, wurden die Arbeiten sofort gestoppt. Hierzu gab es auch vom Revierförster keinen Auftrag! Der Auftrag bestand darin, illegale Bauwerke zu entfernen, mehr nicht.
Fakt ist allerdings, dass derzeit alle Trails und Bauwerke im Johannistal illegal sind und leider trotz gegenteiliger Beteuerungen immer neue dazukommen. Sie verstoßen gegen Eigentümerinteressen, das Waldgesetz und die Naturschutzgebietsverordnung.
Da wir weiter gewillt sind, Trails zu legalisieren, habe ich bereits beauftragt, die dazu in Frage kommenden Trails in den nächsten 10 Tagen wieder freizuräumen. Hierzu gibt es Vorabsprachen mit dem bekannten Personenkreis der „Radsportszene“.
Es wird aber auch weiter so sein, dass illegale Bauwerke wie Schanzen und Sprünge entfernt werden müssen (siehe Foto)!! Hintergrund: während ein abgefallener Ast, rutschiges Laub oder ein Felsbrocken im Weg „waldtypische Gefahren“ sind, gilt dies für Bauwerke nicht. Wie z. B. Stege, Treppen und Brücken in der Drachenschlucht Bauwerke sind und damit keine waldtypische, sondern von Menschen „geschaffene“ Gefahr, gilt dies auch für Bauwerke auf den Trails. Sollte dort ein schwerer Unfall passieren, ist der Waldeigentümer in der Haftung – in diesem Fall die Landesforstanstalt. Das heißt, der Staatsanwalt würde mich in Person belangen. Verständlicherweise möchte ich dies vermeiden.
Ich denke, bei allen Unstimmigkeiten sollte man auch die positiven Seiten betrachten und nicht gleich immer in „Empörungskultur“ verfallen:
-Das Forstamt ermöglicht gemeinsam mit der Naturschutzbehörde regelmäßig das Wartburg-Enduro -Das Forstamt hat weit über 15 Jahre dem Radsportverein ein Trainingsgelände zur Verfügung gestellt und jetzt die Initiative und den Kontakt zur Stadtverwaltung hergestellt, um ein neues Gelände im Stadtwald zu finden.
-Das Forstamt hat mit der von uns beauftragten Bachelorarbeit von Paul Oechsner die Grundlage geschaffen, Trails zu legalisieren. Dabei sind wir auf einem guten Weg.
-Das Forstamt hat bei der Stadt vorgesprochen, um die „Bombenlöcher“ im Stadtwald für die Radsportler nutzbar zu machen (das geht uns eigentlich nur bedingt etwas an).
Wir sind uns des Bedarfs für den Radsport bewusst und wollen dies auch positiv begleiten. Dazu gehören natürlich auch noch andere Institutionen wie die Stadt Eisenach, Naturschutzbehörde oder der Tourismus. Dabei muss man aber immer auch im Auge haben, dass der stadtnahe Wald zahlreichen Interessenlagen genügen soll.
Für die gegenseitige Kommunikation dient ja auch der „runde Tisch“. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit gegenseitigem Verständnis füreinander gemeinsam eine Lösung finden.
Mit freundlichen Grüßen
Ansgar Pape
Thüringer Forstamt Marksuhl